Ingwer: 10x stärker als Kurkuma!!! – Wie der Ingwer gegen Krebs vorgeht

Ein Schattendasein der scharfen Knolle

Oft unterschätzt und vernachlässigt: der Ingwer. Das Rhizom, das zur gleichen Familie wie die Kurkuma gehört, findet man zwar oft in der Gemüseabteilung oder in einer Teemischung, doch wie sehr die Schwesterknolle die Kurkuma aus dem Rennen stechen kann, das haben nur die Wenigsten auf dem Schirm! Während Kurkuma mit seinem Wirkstoff Curcumin bereits länger große Wellen schlägt, könnte man meinen, dass Ingwer nur gegen Schnupfen helfen kann. Dabei stimmt das überhaupt nicht!

Ingwer als Krebskiller? – Was können seine Inhaltsstoffe wirklich?

Ingwers große Stärke liegt vor allem in seinen Scharfstoffen: Gingerole und Shogaole. Diese verleihen ihm nicht nur den frischen, würzigen Geschmack, der auf der Zunge brennt, sie sollen auch unsere Gesundheit ankurbeln. In einer Studie in Indien, wo der Ingwer übrigens seit Jahrtausenden in der traditionellen ayurvedischen Medizin genutzt wird, haben Wissenschaftler die Wirkung von 6-Shogaol auf Krebszellen untersucht.

6-Shogaol gegen Brustkrebszellen

Unter allen Shogaol-Verbindungen hat das 6-Shogaol das größte Potenzial gezeigt, Krebszellen zu bekämpfen. Bei den bisherigen Untersuchungen hat es das Überleben von Krebszellen verkürzt und gleichzeitig die Zellerneuerung angeregt. Kein Wunder, dass das die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gezogen hat. In einer der letzten Studien konnte 6-Shogaol in hohem Maße Brustkrebszellen absterben lassen und war dabei besonders wirksam gegen die sogenannten Krebsstammzellen. Diese Untergruppe der Krebszellen wird nur sehr schwer von Chemotherapien angegangen und sorgt deshalb regelmäßig für Neuausbrüche von Krebserkrankungen. Interessant ist dabei, dass 6-Shogaol die Krebszellen durch die sogenannte Autophagie tötete. Das ist ein Mechanismus, bei dem „Zellmüll“ von einer Zelle verdaut und zu Energie umgewandelt wird. Während dieser Vorgang in gesunden Zellen degenerativem Abbau entgegen zu wirken scheint, führt er in manchen Krebszellen zum Zelltod. Autophagie wird neben 6-Shogaol vor allem durch regelmäßiges Fasten ausgelöst.

Ingwer besser als andere Therapiearten?

Ingwer wurde außerdem gegen Curcumin und ein Chemotherapeutikum getestet. Dabei konnte Ingwer die Krebszellen in einer deutlich sichereren Konzentration abtöten als Curcumin, während das Chemotherapeutikum die Krebszellen nicht richtig erreichen konnte. Bedeutet das, dass Ingwer besser als Chemotherapien ist? Wohl kaum, aber es zeigt, wie effektiv Ingwer gegen Krebszellen vorgehen kann.

Ingwer als alleiniger Gewinner?

Warum wir also immer noch nicht Krebs mit Ingwer heilen? Der Versuch wurde mit Krebszellen in vitro durchgeführt, also nicht in einem lebenden Organismus, sondern an Krebszellen in einem Reagenzglas. Ob die gleichen Ergebnisse im Körper erzielt werden können, kann man bisher noch nicht mit Sicherheit sagen. Das Resultat ist jedoch vielversprechend und stimmt positiv.

Wie lange es wohl noch dauern wird, bis man tatsächlich offiziell bestätigte gesundheitliche Auswirkungen von Ingwer veröffentlicht, ist nicht abzusehen. Generell werden viel zu wenig Studien mit Ingwer im Gegensatz zu Kurkuma durchgeführt – völlig zu Unrecht! Denn es steckt so viel Potenzial in der Knolle. Aber vielleicht rückt auch die Ingwerpflanze demnächst mehr in den wissenschaftlichen Fokus. Schließlich ist Kurkuma mit seinem Curcumin auch bereits in aller Munde.

Wahrscheinlich kommt es aber gar nicht auf das eine ODER das andere an. Nicht umsonst vertrauen die Menschen seit Jahrtausenden auf die Kraft vieler verschiedener Pflanzen. So schadet es sicherlich nicht, beide Knollen zu sich zu nehmen und gesundheitlich doppelt zu profitieren! Denn egal, ob es um Entzündungen, Arthritis oder „nur“ das Immunsystem geht: sowohl Ingwer als auch Kurkuma, die beide zur Familie der Ingwergewächse gehören, geben uns die nötige Unterstützung und bilden zusammen die perfekte Symbiose für unsere Gesundheit.

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4565635/