Ginger Ale könnte man vom englischen wörtlich übersetzen mit „Ingwer Bier“ (Ginger=Ingwer, Ale=englische Biersorte). Gebräuchlicher ist aber die Übersetzung „Ingwer Limonade“. In diesem Artikel erfährst Du, was Ginger Ale ist und wie du ihn selbst ganz leicht herstellen kannst. Weiter unten gibt es ein klassisches Ginger Ale Rezept und eine einfache Alternative.
Der größte und bekannteste Hersteller in Deutschland ist „Schweppes“. Die Firma führt die Ingwer Limonade bereits seit 1870 in ihrem Sortiment. Doch auch hierzulande weniger verbreitete Marken wie „Thomas Henry“ oder „Canada Dry“ haben sich an den Verkauf des Softdrinks gewagt.
Was ist Ginger Ale?
Ginger Ale, zu Deutsch also Ingwer Limonade, ist eine edle Limonade, die nicht nur nach dem Ingwer benannt wurde, sondern die auch ihren einzigartigen Geschmack der Ingwerwurzel zu verdanken hat.
Die typische gold-bräunliche Farbe entsteht durch das Hinzufügen von Zuckercouleur. Zwar erinnert der Name an die englische Biersorte „Ale“ und es lassen sich auch durchaus alkoholhaltige Varianten des Softdrinks herstellen, jedoch ist die klassische Ingwer Limonade alkoholfrei.
Die Limonaden „Almdudler“ und „Fassbrause“ hingegen sind zwar geschmacklich ähnlich wie Ginger Ale, werden jedoch mit Auszügen aus Kräutern und nicht aus Ingwer hergestellt.
Ein lediglich namentlich zum Verwechseln ähnliches Getränk ist das englische, ursprünglich alkoholische und heute eher wie Malzbier gebraute Ginger Beer.Ginger Beer ist im Prinzip erst mal dasselbe wie klassischer Ginger Ale, wobei beide Getränke fermentiert sein können und dann Alkohol enthalten. Ginger Beer ist meist trüber und stärker als Ginger Ale. Klassisches Ginger Beer wird durch ein spezielles Verfahren hergestellt oder wie richtiges Bier gebraut.
Ginger Ale lässt sich nicht nur als Soloauftritt genießen, sondern eignet sich auch hervorragend für das Mischen mit Spirituosen wie Gin, Whiskey, Rum, Amaretto oder Ramazotti. Limetten oder Zitronen unterstreichen besonders häufig den Geschmack.
Auch für die Herstellung von Bowlen und Cocktails eignet sich der Ingwer-Softdrink hervorragend – der „Ipanema“, eine alkoholfreie Version des „Caipirinhas“ und einer der beliebtesten alkoholfreien Cocktails überhaupt, kommt nicht ohne ihn aus.
Ginger Ale selber machen
Einer der Vorzüge von Ginger Ale ist, das er mit nur wenigen Zutaten und ohne viele Zusatzstoffe auskommt. Klassischerweise enthält Ginger Ale lediglich Wasser, Zucker, Kohlensäure, Ingwer-Auszüge, Zitronensäure und den farbgebenden Zuckercouleur.
Dank der kurzen, unkomplizierten Zutatenliste lässt sich Ginger Ale selber machen – und das mit relativ geringem Zeitaufwand. Hierbei können selbstverständlich eigene geschmackliche Vorlieben durch die Variation der Ingwer- und Zuckermenge oder das Experimentieren mit anderen säurehaltigen Früchten neben der Zitrone oder verschiedenen Gewürzen verwirklicht werden.
Ginger Ale Rezept in Bildern: Klassische Variante
Die etwas aufwendigere Methode, deren Endergebnis geschmacklich jedoch näher an dem Original liegt, wird mit einer eher außergewöhnlichen Zutat für ein Getränk hergestellt: Trockenhefe, die für die Bildung der Kohlensäure verantwortlich ist. Diese Variante enthält minimal Alkohol, wobei der Alkoholgehalt steigt, je länger der Fermentationsprozess andauert.
Folgendes Rezept enthält kein bis nur sehr wenig Alkohol. Um etwa einen originalgetreuen Liter Ginger Ale selber herstellen zu können, benötigt man folgende Zutaten:
- Knapp 1 Liter Leitungswasser
- Ein etwa daumengroßes Stück Ingwer
- 250g Zucker oder Rohrzucker
- Eine Zitrone
- Trocken-Backhefe
So gehst Du vor – Rezeptanleitung als Text:
Zunächst wird eine leere, gesäuberte 1-Liter-Plastikflasche benötigt. In diese werden durch einen Trichter der Zucker und etwa ein halber Teelöffel des Hefegranulats gefüllt und vermischt. Anschließend wird der Ingwer fein gerieben und mit dem Saft der Zitrone in eine separate Schale gegeben und sorgfältig verrührt.
Der entstandene Ingwer-Zitronen-Brei wird mit etwas Wasser aufgegossen und mit Hilfe des Trichters in die Flasche gefüllt, welche nun verschlossen und geschüttelt wird. Anschließend wird die Flasche bis etwa zwei Finger unter dem Deckel mit Wasser aufgefüllt. Dieser Platz ist für die anschließende Gärung unbedingt notwendig.
Nach dieser Vorbereitung muss die Flasche etwa 24 Stunden an einem warmen Ort gelagert werden. Gibt die Flasche auf Druck mit dem Finger nicht mehr nach, ist der Gärungsprozess abgeschlossen.
Vorsicht: Weil jetzt sehr viel Druck auf der Flasche ist, stelle die Flasche bevor du die öffnest für ein paar Stunden in den Kühlschrank oder kühle sie im Gefrierschrank. Erst dann, wenn sie richtig kühl ist, kannst du sie vorsichtig öffnen.
Öffne die Flasche aber auch jetzt sehr langsam, ansonsten sprudelt der frische Ginger Ale schneller aus der Flasche, als du gucken kannst 😉
Nun empfiehlt es sich, das Getränk durch ein feines Sieb in eine andere Flasche umzufüllen. Jetzt kann der selbst produzierte Ginger Ale genossen werden! Mich hat das Ergebnis sehr erstaunt, unglaublich wieviel Kohlensäure entstanden ist.
Meine Beurteilung: Der Ginger Ale ist ein wenig zu süß für meinen Geschmack. Aber sonst sehr lecker! Ich werde nächstes mal die Zuckermenge reduzieren und die Hefemenge erhöhen. Auch werde ich die Ingwermenge erhöhen 😉
Möglicherweise bringt das etwas. Hier siehst Du das Ergebnis:
Wichtige Hinweise
Beobachte den Gärungsprozess aufmerksam. Die Flasche sollte nicht länger als 24 Stunden warmgehalten werden, weil sich der Prozess sonst fortsetzt und der Druck in der Flasche (und auch der Alkoholgehalt) zu groß wird. Besonders im Sommer kann das gefährlich werden und die Flasche kann explodieren. In diesem Fall sollte die Flasche gekühlt werden, wodurch der Druck wieder nachlässt.
Dieses Rezept enthält geringe Mengen Alkohol Der Alkoholgehalt, der durch mehrtägige Gärung entsteht, kann wesentlich höher sein. Durch die Umwandlung des Zuckers u.a. in Kohlensäure und Alkohol verändert sich natürlich auch der Geschmack.
Gesetzlich ist in vielen Ländern die Herstellung und der Konsum von Alkohol verboten oder stark beschränkt. Bitte beachte diesen Hinweis bei der Ginger Ale Herstellung.
Rezept mit Ingwersirup (Kochmethode)
Bei diesem Ginger Ale Rezept findet keine Gärung statt und dadurch ist das Ergebnis komplett alkoholfrei (0,0%).
Diese länger haltbare Alternative zum Kult-Softdrink ist die Herstellung durch Ingwer-Zitrus-Sirup, der vor dem Trinken nur noch mit frischem Mineralwasser gemischt werden muss. Um gut einen Liter des Sirups selber zu machen, benötigt man folgende Zutaten:
- 1 Liter Leitungswasser
- 200g Zucker
- 300g Rohrzucker
- 200g Ingwer
- Den Saft von zwei Limetten
Und so funktioniert diese Rezept-Variante:
Zunächst muss der Ingwer geschält und anschließend in feine Scheiben geschnitten werden. Ihn zu reiben ist weniger zu empfehlen, da sonst kleine Ingwerstückchen im Sirup bleiben würden (Wenn Du den Sirup absiebst, kannst du ihn natürlich reiben).
Anschließend werden die Limetten gepresst. Der gehobelte Ingwer und der Limettensaft werden mit dem Wasser und dem Zucker in einen Topf gegeben und unter häufigem Rühren aufgekocht. Sobald das Wasser sprudelt, kann die Flamme etwas reduziert werden. Der angehende Ingwersirup muss noch fünf bis zehn Minuten köcheln gelassen werden, bis er eine dickflüssigere Konsistenz erlangt hat.
Jetzt wird der Sirup, gegebenenfalls nach etwas Wartezeit zum Abkühlen, durch ein feines Sieb in eine saubere Flasche oder ein Glas gefüllt. Ein Trichter kann hierbei wertvolle Hilfe leisten.
Der fertige Sirup ist nicht nur die Grundzutat für ein leckeres Getränk für die ganze Familie, sondern eignet sich auch als Mitbringsel bei Einladungen. Dieser Ingwersirup kann nicht nur für Ginger Ale verwendet werden, sondern vielen weiteren Getränken eine Ingwernote geben.
Für unseren Ginger Ale wird eine beliebige Menge Sirup einfach in frisches Mineralwasser gegeben.
Fertig ist unser leckerer, selbstgemachter Ginger Ale!