Die Frage, ob Kinder Ingwer einnehmen dürfen, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Viele Eltern sind daher verunsichert, ob und in welchem Alter sie ihren Kindern Ingwer geben dürfen. Die bei den Erwachsenen so beliebte „scharfe Knolle“ sollte bei Kindern nur angewendet werden, wenn man sich mit diesem Thema intensiv beschäftigt hat.
Sollten Kindern Ingwer nehmen?
Kurze Antwort: Nein, sie sollten nicht. Aber wenn sie Ingwer vertragen, dann dürfen sie. Ich würde allen Eltern dazu raten, unbedingt auf die Reaktion des Kindes zu achten. Es gibt sicherlich viele Kinder, die keinen Ingwer mögen und dann sollte man es auch dabei belassen. Der Instinkt eines Kindes ist meist deutlich intakter als bei erwachsenen Menschen und der Bedarf nach heilenden Substanzen für einen jungen Körper meist geringer. Kleinen Kindern würde ich prinzipiell keinen Ingwer geben, speziell nicht Kindern unter 3 Jahren. Darüber hinaus sollte man Für und Wider gründlich abwägen und den Kinderarzt befragen.
Was bei Ingwer für Kinder zu beachten ist
Ein leckerer Ingwertee, der die Abwehr stärkt, ist auch für etwas jüngere Ingwerfans eine tolle Sache. Auch ein angeschlagenes Immunsystem kann bei jüngeren Menschen positiv angekurbelt werden. Da manche Kinder den Ingwer im Tee nicht mögen, empfiehlt es sich, ihn mit Honig zu süßen. Möchte das Kind noch immer keinen Ingwertee, dann ist dies ein deutliches Zeichen, es dabei zu belassen. Manche Kinderärzte sagen, dass viele Kinder die Schärfe des Ingwers sowieso nicht mögen. Prinzipiell besteht für sie erstmal kein gesundheitliches Risiko durch den Verzehr von Ingwer, vorausgesetzt, der kleine Mensch ist nicht allzu jung und nicht schwer krank. Besteht eine deutliche Abneigung gegen die kleine Knolle, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kinderkörper ihn nicht verträgt, deutlich größer. Ich würde immer davon abraten, Kindern ein hochdosiertes Ingwerpräparat zu geben. Gegen eine gezielt therapeutische Verwendung spricht, dass Ingwer den Stoffwechsel und die Magensaftproduktion anregt sowie die Gallensaftproduktion fördert. Ingwer erzeugt laut der ayurvedischen Medizin Hitze im Körper, weshalb er durch eben diese Effekte bei Kindern kritisch zu bewerten ist. Wie schon weiter oben angesprochen, ekeln sich die Kinder eher von den Scharfstoffen, die wir Erwachsenen oftmals lieben. Die körpereigenen Regulationsmechanismen funktionieren in Kinder-Körpern meist noch sehr gut, weshalb hier eine Substitution nicht notwendig ist.
Fazit: Pro und Contra bei Ingwer für Kinder
Allgemein kann man sagen, dass es eher keine Hinweise gibt, dass Ingwer für Kinder generell schlecht ist. Eltern sollten ihr Kind genau beobachten, ob der Ingwer ihm oder ihr überhaupt schmeckt. Denn viele Kinder mögen die enthaltenen Scharfstoffe im Ingwer sowieso nicht. Wichtig scheint, die Dosierung des Ingwers bei Kindern zu beachten. Hohe Dosen oder gar Ingwerkapseln in hochkonzentrierter Form sind natürlich nicht ratsam, da die Selbstheilungskräfte bei Kindern meist noch ausgeprägter als bei Erwachsenen sind. Prinzipiell sollte man Kindern unter drei Jahren eher keinen Ingwer geben und der Ingwertee bei größeren Kindern sollte nicht zu scharf sein. Die Vorzüge des Ingwers, in der Erkältungszeit das Immunsystem zu stimulieren und innerlich zu wärmen, können aber ab dem Alter von 5-6 Jahren, in Absprache mit dem Kinderarzt(!) genutzt werden. Allgemein kann man sagen, wenn ein Kind Ingwer mag, dann darf es diesen auch essen. Auch in Suppen, Aufläufen oder als Gewürz – Ingwer ist gesund in Maßen, auch für Kinder.