Ingwer pflanzen – was man dabei beachten sollte
Schon mal daran gedacht, einen Ingwer anzupflanzen? Wenn Du Deiner Gesundheit etwas Gutes tun oder aber Dich einfach an der schönen Ingwerpflanze erfreuen möchtest, pflanze mal einen Ingwer an. Das ist selbst hierzulande möglich, wobei hier einige wichtige Details beachtet werden sollten. Pflanzenfreunde, die bei sich noch keinen Ingwer stehen haben, können sich hierfür einfach die Wurzelknolle im Fachhandel oder Lebensmittelgeschäft besorgen.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Ingwer-Anbau für den Hausgebrauch und welche Dinge du darüber wissen musst.
Der Ingwer wächst in subtropischen und tropischen Regionen der Erde und stammt vermutlich von Inseln im Pazifik oder aus Sri Lanka. Heute kultiviert man ihn vor allem in asiatischen Ländern (Japan, China, Indonesien, Indien, Sri Lanka, Vietnam). In Mitteleuropa kennt man das heilkräftige Küchengewürz seit dem 9. Jahrhundert. Unter günstigen Bedingungen gedeiht der Ingwer sogar in mitteleuropäischen Gärten. Da er jedoch nicht frosthart ist, muss er drinnen überwintern.
Wegen ihrer schilfähnlichen Laubblätter sieht diese exotische Pflanze einfach toll aus. Die Ingwerpflanze kann Wuchs-Höhen von 45 bis 150 cm erreichen. Mit ein wenig Aufwand kann man sie selbst ziehen.
Wie man Ingwer pflanzt – Eine Anleitung
Wer Ingwer anbauen möchte und noch keinen Ingwer zuhause hat, besorgt sich eine frische (knackige) Wurzel und legt sie für einige Stunden in etwa 3 cm hohes lauwarmes Wasser. Danach zerschneidet er sie in 3 bis 5 cm große Stücke, die er dann mit den Schnittflächen nach unten in die vorbereiteten Anzucht-Töpfe steckt und 2 bis 3 cm hoch mit Anzucht-Erde bedeckt.
Der Anzucht-Topf sollte mit sehr nährstoffreichem kalkfreiem Substrat gefüllt sein und am Boden eine gute Drainage aus porösen Materialien haben. Dazu nimmt man beispielsweise Lavasplitt, kleine Kieselsteine und Tonscherben. Wer normale Blumenerde verwenden möchte, sollte sie aber unbedingt mit einigen Handvoll Humus anreichern.
Sind die Rhizom-Stücke mit der dünnen Schicht Erde bedeckt, befeuchtet man sie leicht mit kalkfreiem Wasser. Während der Wachstumsperiode sollte die Erde immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Damit sie noch besser keimen, umgibt man den Topf nach dem Gießen immer mit einer perforierten durchsichtigen Plastikfolie. Unter ihr kann sich genügend Luftfeuchtigkeit ansammeln. Sie wird täglich für einige Stunden abgenommen, damit sich kein Schimmel in der Erde bilden kann.
Der Topf steht idealerweise an einem hellen warmen Standort, der eine Temperatur von mindestens 20 Grad hat. Gut ist auch ein Platz auf der Fensterbank über der Heizung. Der Pflanzenfreund sollte seinen Ingwer aber keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen, da die vom UV-Licht verursachten Blattschäden irreparabel sind.
Besonders wachstumsfördernd ist ein Keim-Ort mit Temperaturen von 24 bis 30 Grad. Ist der Standort Temperaturen unter 20 Grad ausgesetzt, wächst der Ingwer nicht mehr weiter. Sind die Nächte nicht kälter als 20 °C, kann man den Topf mit dem Ingwer auch auf der Terrasse oder dem Balkon aufstellen. Allerdings sollte der Platz so gewählt werden, dass die Pflanze weder starkem Wind noch Dauerregen ausgesetzt ist.
Die Anzucht-Erde wird immer dann mit kalkfreiem abgestandenem Wasser gegossen, wenn die oberen 2 cm trocken sind. Passiert es dennoch, dass der gesamte Topf ausgetrocknet ist, stellt man ihn bis zum oberen Rand so lange in einen mit Wasser gefüllten Eimer, bis keine Wasserblasen mehr aufsteigen.
Ist einige Wochen nach dem Einpflanzen der erste Spross zu sehen, entfernt man die Plastikfolie, topft das keimende Rhizom um und stellt den Kübel an einen lichten halb-schattigen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Treiben die ersten Trieb-Spitzen aus, benötigt der Ingwer mehr Gießwasser. In sehr heißen Sommern braucht die Pflanze täglich Wasser. Zu trockene Erde erkennt der Pflanzenfreund an braunen Trieb-Spitzen und eingerollten Laubblättern.
Normalerweise benötigt die tropische Ingwerpflanze keinen zusätzlichen Dünger. Zeigen sich während der Wachstumsperiode jedoch an den Blättern gelbe Verfärbungen, sollte man sie mit etwas Flüssigdünger versorgen. Ab dem zweiten Jahr kann man der betreffenden Ingwer-Knolle dann alle 4 bis 6 Wochen mit dem kalkfreien Gießwasser etwas Volldünger verabreichen.
Ingwer umtopfen
Da der Ingwer schnell wächst und sein Wurzelstock rasch an Umfang zunimmt, sollte der Pflanzenfreund sich rechtzeitig darauf einstellen, dass er ihn öfter umtopfen muss. Will er das Rhizom nicht zerteilen, um neue Pflanzen heranzuziehen, pflanzt er ihn am besten in ein neues 5 cm im Durchmesser größeres Pflanz-Gefäß. Er legt in ihm ebenfalls eine gute Drainage an und füllt es zur Hälfte mit Blumenerde, die mit Humus vermengt ist.
Man entfernt die alte Erde von der Ingwer-Pflanze und setzt sie in den neuen Topf ein. Sie wird mit viel frischer Erde bedeckt, die danach fest angegossen wird. Dann stellt man sie an ihrem endgültigen Standort auf.
Ab Oktober verfärben sich die Laubblätter des Ingwers gelblich. So zeigt die Pflanze, dass sie ihr Wachstum einstellt und sich zum Überwintern in ihren Wurzelstock zurückzieht. Möchte man dann neue Ingwer-Pflanzen ziehen, gräbt man die Wurzelknolle aus und trocknet sie. Ansonsten verarbeitet man sie im frischen Zustand in der Küche, beispielsweise für ein gutes und gesundes Ingwerwasser.
Das Stück Knolle, das im folgenden Frühjahr austreiben soll, überwintert man ohne Substrat an einem bis 10 Grad kühlen, trocknen und dunklen Ort oder bewahrt es in trockener Erde auf, die bis zum Frühjahr nicht mehr gegossen und gedüngt wird.
Hat Dir der Artikel geholfen und du weißt jetzt, wie man Ingwer pflanzt? Möglicherweise versuchst du dich nun im Anbau von Ingwer. Ob es für den Eigenbedarf ausreicht, ich vermute nein, falls du ein echter Ingwerfreak sein solltest. Schreib mir doch einfach einen Kommentar, am besten mit deinen eigenen Erfahrungen!
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Beim letzten Versuch Ingwer zu vermehren, hat es auch ohne Anleitung gut geklappt. Mich interessiert ob man die Blätter auch essen kann.